Mehrere rosa Punkte
Aus dem Programm

Verschiedene Initiativen und Projekte des BMAS

Angesichts der steigenden Arbeitsverdichtung durch hohen Arbeits- und Zeitdruck, unsicherer Berufsperspektiven, den technischen Fortschritt und vielen weiteren Faktoren hat das Thema „psychische Gesundheit‘‘ in Betrieben eine hohe praktische Relevanz, gleichzeitig ist es häufig immer noch mit einem Tabu behaftet. Die Förderung der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt steht deshalb seit vielen Jahren kontinuierlich auf der Agenda des BMAS. Das Programm ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG) baut auf wichtigen Vorarbeiten auf.

Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)

„Das Wissen ist da – es muss nur genutzt werden“ so lautete das Motto des Projektes „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ (psyGA), das vor mehr als zehn Jahren im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: Die betriebliche Aufklärung, die Wissens- und Informationsvermittlung zu stärken und Vorurteile und Stigmatisierungen zu reduzieren.

Unter Leitung des BKK-Dachverband e.V. arbeiteten zahlreiche Kooperationspartner*innen aus Wissenschaft dem Gesundheitswesen, dem öffentlichen Sektor sowie Netzwerken und Aktionsbündnissen über 12 Jahre daran, ihr Wissen zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt so aufzubereiten, dass es für Unternehmen nutzbar wird. Entstanden sind über 39 Handlungshilfen, eLearning-Tools, Seminarkonzepte, Leitfäden und Arbeitshilfen sowie eine Informationsplattform für Betriebe und Akteure der betrieblichen Gesundheitsförderung.

psyGA ist seit 2021 als Förderprojekt abgeschlossen. Die umfassenden Ergebnisse finden Sie hier und auf der Seite der Initiative Neue Qualität der Arbeit.

Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung

Jede sinnvolle Maßnahme basiert auf fundiertem Wissen. 2017 veröffentlichte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin den Abschlussbericht zu psychischer Gesundheit in der Arbeitswelt. Das Forschungsprojekt bündelt den Stand des Wissens zu psychischen Arbeitsbedingungsfaktoren bewertet die, Übertragbarkeit der vorhandenen Erkenntnisse auf die sich verändernden Arbeitsbedingungen und zu identifizieren Wissenslücken zu psychischen Belastungsfaktoren, -konstellationen und deren Wirkungen auf den Menschen. Das verfügbare Gestaltungswissen und bestehende Forschungsdefizite sind hier nachzulesen.

Die Ergebnisse des umfassenden Projekt finden Sie hier.

Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie

Maßnahmen der menschengerechten Arbeitsgestaltung und der Ressourcenstärkung können zu einer wirksamen Reduktion gesundheitsgefährdender Belastungsfaktoren bzw. Belastungskonstellationen beitragen und damit einen effektiven Arbeitsschutz ermöglichen. Denn gut gestaltete Arbeit, ist prinzipiell ein Schutzfaktor, der positiv auf die Gesundheit wirkt.

Das Arbeitsprogramm „Prävention mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilung. Miteinander und systematisch für gute Arbeitsgestaltung bei psychischer Belastung“ der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie zielt auf eine adäquate Berücksichtigung psychischer Belastung bei der Arbeit im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz und soll die Handlungssicherheit aller Arbeitsschutzakteure in diesem Themenfeld verbessern. Dabei geht das Arbeitsprogramm insbesondere auf die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Arbeitswelt ein, die Veränderungen der psychischen Belastungen mit sich bringen.

Im Rahmen des Arbeitsprogramms werden ausführliche Informationen und eine Reihe von Handlungshilfen für Bertriebe und Unternehmen zur Verfügung gestellt.

Offensive Psychische Gesundheit (OPG)

Psychische Belastungen machen nicht vor dem Betriebstor halt und auch nicht dahinter. Belastungen entstehen in allen Lebensbereichen und in jedem Alter. Um ein gemeinsames Zeichen für die Stärkung der psychischen Gesundheit in allen Lebenswelten zu setzen, hat das BMAS gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zu einer ressortübergreifenden Initiative aufgerufen. Ein Bündnis aus gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, Unfallversicherungsträgern und Berufsgenossenschaften, der Bundesagentur für Arbeit, der gesetzliche Rentenversicherung sowie Fach- und Betroffenenverbänden und Präventionsanbietern hat sich der Offensive angeschlossen.

Das starke Bündnis verfolgte mit der breit aufgestellten Initiative das Ziel, Menschen zu ermutigen, offen über die psychische Gesundheit zu sprechen, und die Zusammenarbeit der zahlreichen Akteure zu stärken.

Einen Überblick über die gemeinsamen Aktivitäten vom BMAS, BMG, BMFSFJ sowie der Partner der Offensive Psychische Gesundheit finden Sie im Bericht „Aktivitäten und Ergebnisse der Offensive Psychische Gesundheit“. Dieser bietet einen umfassenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen der verschiedenen Lebenswelten aus unterschiedlicher Perspektive und zeichnet die Aktivitäten der Offensive psychische Gesundheit nach. Die Schlussfolgerungen zeigen, wo weitere Arbeit für einen offeneren Umgang mit psychischen Belastungen nötig ist und welche Maßnahmen eine stärkere Vernetzung in Zukunft befördern können.

Psychische Gesundheit im Rahmen von ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG)

Durch Angebote von Projekten wie psyGA und die Offensive Psychische Gesundheit wird deutlich: Viele Expert*innen und Institutionen sind bereit, ihr Wissen für Unternehmen und Beschäftigte und Mulitplikator*innen weiterzugeben. Trotzdem steigen die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) aufgrund psychischer Belastungen und Erkrankungen weiter an bzw. verharren auf hohem Niveau. Weitergehende, ganzheitliche Ansätze und Lösungen für das Thema psychische Gesundheit in der Arbeitswelt sind gefragt. Hier knüpft die Politikwerkstatt Psyche des Programms ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG) an: Maßnahmen zur Prävention psychischer Belastungen und Erkrankungen sowie die Stärkung der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt sollen flächendeckend etabliert werden.

Im Rahmen von ASUG entwickelt das BMAS gemeinsam mit Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen, Sozialpartner*innen und Praxisvertretungen neue Lösungen, die Unternehmen und Institutionen eine Orientierungshilfe im aktuellen Wandel der Arbeitswelt bieten. Das Stichwort ist hierbei Vernetzung: Vielfältige regionale Bündnisse gehen mit gutem Beispiel voran. Ziel von ASUG ist es, eine bundesweite Vernetzung sicherzustellen, damit große, kleine sowie mittlere Unternehmen von präventiven Angeboten gleichermaßen profitieren können und die kommunalen Wirtschaftsstrukturen entlastet werden.