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Psychische Gesundheit – Die Debatte

Wie lassen sich programmatische und regulatorische Aktivitäten zum Schutz, zur Förderung und zur Wiederherstellung der psychischen Gesundheit bei der Arbeit besser miteinander vernetzen? Diese und weitere Fragen diskutiert das Programm ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG) im Themenfeld „Psychische Gesundheit“. Dafür tritt es mit allen beteiligten Akteuren in den Dialog.

Wirksame Prävention in der Arbeitswelt umfasst: 

  • die Gestaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen (Arbeitsschutz),
  • die Förderung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten (Gesundheitsförderung),
  • den Erhalt und der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit (Rehabilitation),
  • die Ermöglichung der Arbeitsfähigkeit (Integrationshilfe).

Zusammenarbeit für optimale Wirksamkeit

Damit die einzelnen Bausteine der betrieblichen Präventionsarbeit optimal ihre Wirksamkeit entfalten können, sollten sie zusammengedacht und gut aufeinander abgestimmt sein. Aus der Perspektive der Arbeitgeber und Beschäftigten ist es eine anhaltend große Herausforderung, diese Vielfalt zu überblicken. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) haben Schwierigkeiten, aus den bestehenden Angeboten diejenigen zu identifizieren und zu implementieren, die für ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement geeignet sind. 

Unterstützung für Betriebe bieten dabei sowohl die Unfallversicherungsträger (Arbeitsschutz), die gesetzlichen Krankenversicherungen (Gesundheitsförderung im Betrieb) und die gesetzliche Rentenversicherung (Prävention, Wiedereingliederung und Rehabilitation) sowie die Bundesagentur für Arbeit (Integrationshilfe).

Hürden in der praktischen Zusammenarbeit

Zu den bekannten Hürden für die praktische Zusammenarbeit gehören die vielfältigen Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Leistungssystemen, die eine nutzerorientierte Vernetzung von Präventionsangeboten für die Leistungsempfänger*innen notwendig machen. Für eine Verbesserung der Zusammenarbeit haben sich 2020 das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie über 60 Institutionen im Rahmen der Offensive Psychische Gesundheit gemeinsam ausgesprochen.

Im Rahmen des Programms ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG) wird dieses Vorhaben seit 2023 konkretisiert.

Aktivitäten

Im Themenfeld „Psychische Gesundheit“ wurden von 2023 bis 2025 in der Politikwerkstatt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ Maßnahmen zur Verbesserung der operativen und inhaltlichen Zusammenarbeit im Bereich der psychischen Gesundheit mit Expert*innen aus den Sozialversicherungszweigen, dem Arbeitsschutz, der Forschung, den Sozialpartnern und der Beratungspraxis diskutiert. Dabei wurden sowohl Vermittlungshemmnisse im Arbeitsmarkt aufgrund psychischer Erkrankungen thematisiert als auch Hürden für Schutz- und Fördermaßnahmen der psychischen Gesundheit sowie Herausforderungen bei der Umsetzung betrieblicher Wiedereingliederung. Im Anschluss an die Werkstattgespräche wurden die Lösungsansätze zur besseren Zusammenarbeit in Fokusgesprächen mit Vertreter*innen der Sozialversicherungszweige vertieft.

Eine systematische Übersicht über existierende Maßnahmen, Regelungen und Lösungsansätze sowie über die involvierten Akteure im Bereich Prävention wurde begleitend zur Politikwerkstatt im ASUG-Projekt psyGAP erstellt. Als Ergebnis ist ein Informationsportal für Berater*innen im Bereich Prävention entstanden.

Das Überwinden der Hürden ist kein Selbstläufer

In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Ansätze ausprobiert und in Modellprojekten erfolgreich umgesetzt. Der Aufbau von Netzwerkstrukturen hat begonnen, doch auf operativer Ebene bestehen weiterhin praktische, finanzielle und teilweise auch rechtliche Schwierigkeiten. Die Überwindung struktureller, fachlicher und organisatorischer Hürden für eine gemeinsame und gelingende Präventionsarbeit ist notwendig, aber kein Selbstläufer. Die Ergebnisse der Politikwerkstatt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ werden in einem Abschlussbericht dokumentiert und hier veröffentlicht.

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